VEREINS
GESCHICHTE
Die Gründung
Am 16. Juli 1893 fanden sich einige Gangkofener Bürger zusammen und legten den Grundstein für einen Turnverein in Gangkofen. Nachfolgend das Originalprotokoll aus dem Protokollbuch, das erfreulicherweise noch erhalten ist.
Die Turntage wurden auf Dienstag und Samstag abends von 7 1/2 Uhr bis 8 1/2 Uhr festgesetzt. Die Statuten kommen bei der um acht Tage später abgehaltenen Generalversammlung zur Unterbreitung und event. zur Annahme.
Zum Schlusse wurde die erste Versammlung des jungen Vereines mit einem kräftigen „Gut Heil!“ geschlossen, mit dem Wunsche aller, es möchte derselbe, nachdem er so schöne Wurzeln gefaßt, sich zu einem gewaltigen Baume entfalten.
Die 20er Jahre
Die folgenden Aufzeichnungen fallen in die dritte Epoche der Turn- und Sportgeschichte. Leibesübungen in der Weimarer Zeit und im „Dritten Reich“ lassen erkennen, wie sich in dieser Zeit die reformfreudige Entwicklung der Vorkriegszeit zunächst auf freiheitlicher Grundlage verstärkt fortsetzt. Dann aber bestimmen mehr und mehr weltanschauliche Zielvorstellungen und wehrpolitische Intentionen eine auf Manneszucht und Gehorsam ausgerichtete körperliche Erziehung, bis hin zum Leitbild des „Politischen Soldaten“. So wirkte der Sport in der Diktatur in hohem Maß systembildend. Dieser Zeitgeist, wie vorher beschrieben, zieht sich wie ein roter Faden auch durch die Vereinsgeschichte des TV Gangkofen.
Die 30er Jahre
Das abgeflossene Vereinsjahr 1931/32 fällt in eine Zeit großer Not und wirtschaftlichen Tiefstandes, daß sich dies auf das Vereinsleben überhaupt in jeder Weise auswirkt, ist zu verstehen. Wie viele Vereinsmitglieder gibt es, die heute schwer um die Existenz ringen, wie viele gibt es schon die durch Arbeitslosigkeit in große Not geraten sind; muß man sich da nicht wundern, wenn sich da jegliches Interesse für einen Verein aufhört. Daß der Turnverein seine Mitgliederzahl noch einigermaßen erhalten konnte, ist wohl dem gutzuschreiben, daß man mehr und mehr erkannte den guten und edlen Zweck des Turnens. Freilich darf da noch manches besser werden, aber wir wollen bescheiden sein und mit dem zufrieden sein „was ist“. Wenn auch die Zeit trist und traurig, die Zukunft trübe ist, wollen wir nicht verzagen, sondern hoffen und hoffen auf eine bessere und schönere Zukunft.
An erster Stelle stand in den folgenden Jahren der Fußballsport. In der Saison 50/51 erkämpfte sich die erste Mannschaft in der Gruppe Inn/Chiemgau einen „guten Mittelplatz, der als Erfolg gewertet werden konnte“. In dieser Liga spielten den Aufzeichnungen zufolge sehr starke Mannschaften wie Töging, Burghausen, Mühldorf, Garching, Aschau, Altötting, Neuötting, Ampfing, Waldkraiburg usw. In der Generalversammlung des Turnverein Gangkofen am 10. Juni 55 wird vom recht erfolgreichen Abschneiden der Fußballer in der abgelaufenen Saison berichtet. Viele Erfolge hatten auch die Leichtathleten. Zu dieser Zeit, so geht aus der Niederschrift hervor, lief auch die Binaregulierung, die eine Verbesserung der Sportplatzverhältnisse erwarten ließ.
Die 60er Jahre
In der Generalversammlung vom 28. Juli 1961 stand als wichtiger Tagesordnungspunkt die Änderung der Vereinsstatuten. Sie waren neu überarbeitet worden und den Mitgliedern vorgetragen und kommentiert. Die Versammlung genehmigte die neuen Statuten und war auch mit den Namen „Turn- und Sportverein Gangkofen“ einverstanden und wurden mit 65:0 Stimmen angenommen. Am 11. August 61 wurde die Anmeldung zur Eintragung des neuen Namens ins Vereinsregister beantragt. Das Jahr 1963 stand ganz im Zeichen des 70jährigen Gründungsfestes mit Fahnenweihe und Wiedersehensfeier mit Ehrung verdienter Mitglieder.
Die 70er Jahre
Die Jugendgruppe errang ungeschlagen die Meisterschaft unter dem neuen Abteilungsleiter Günther Maierhofer. Die beiden Fußballseniorenmannschaften errangen unter dem Trainer Franz Boxhammer die Vizemeisterschaft. Im Sommer 1972 machte der zunehmende Sportbetrieb und die Notdürftigkeit Erstunterbringung (Holzbaracke), die bisher nur unzureichend den Mannschaften zum Umkleiden zur Verfügung stand, einen Anbau eines 5,60 x 5 Meter großen Raumes in Festbauweise nötig. Hervorragende Leistungen konnte die Abteilung Tischtennis vorweisen. Diese Tischtennisabteilung unter dem Abteilungsleiter Günther Maierhofer meldete bereits in der Saison 71/72 erstmals eine Jugendmannschaft für den Punktebetrieb.
Die 80er Jahre
Die aktiven Fußballsportler von 1945 bis 1950 des TSV Gangkofen waren am Wochenende von Dr. Heinz Greulich, Georg Westermeier und Richard Woschniok zu einem Fußballer-Kameradschaftstreffen eingeladen. Außerordentlich gute sportliche Leistungen konnte die Abteilung Tischtennis vorweisen. So heißt es wörtlich: Man habe zwei Herrenmannschaften und zwei Jugendmannschaften in der Bezirksliga, zwei Jugendmannschaften in der Kreisliga und neuerdings zwei Mädchenmannschaften. Die 1. Herrenmannschaft sei in die 2. Bezirksliga aufgestiegen. Die Erfolge für die Tischtennisabteilung wurden immer beachtenswerter.